Die Polizeipuppenbühne in unserer Grundschule -

Verkehrserziehung der besonderen Art!


Wie der miese Dieb dem Felix seine Mettwurst mopste…

und was die Verkehrssicherheitsberater Anja Schmidt und Oliver Meyer damit zu tun haben.


Es ist Dienstagmorgen. Die Sonne scheint. Wir befinden uns in Iserlohn an der GGS Im Wiesengrund. Genau genommen in der Aula unserer Grundschule. Etwa fünfzig Schulkinder der Klasse 1 sitzen teils etwas zappelig auf ihren Stühlen. Sie blicken gebannt in Richtung Bühne.

In diesem Augenblick treten Anja Schmidt und Oliver Meyer auf die Bühne.

Olli“ heiße er, sagt Herr Meyer. Und begrüßt die Kinder sogleich auf Augenhöhe. Ob die Kinder eine Idee hätten, wie die nette Kollegin neben ihm heißt?! Noch sind sich die Kleinen nicht ganz sicher, ob sie einfach in den Saal brüllen sollen. Dezent verweisen die beiden auf den am Kragen eingestickten Namen. Anja steht da.

Na kommt, ist nicht schwer - der Name beginnt mit A und endet auf A!“

Der Bann ist gebrochen: „STEFANIE!!“ brüllt ein Kind.

Olli lacht: „Ok! Lassen wir gelten! Ist nah genug dran!“

Das, was die beiden Polizisten nun in der kommenden Dreiviertelstunde aufführen, kann man als neutraler Betrachter kaum in geeignete Worten fassen. „Ganz große Show“ würde es vielleicht treffen. „Großes Kino“ würde man - vielleicht etwas flapsig - sagen. Ganz sachlich betrachtet ist es ein Theaterstück. Mit Handpuppen, Pappautos, einer funktionierenden Ampelanlage und klassischen roten Vorhängen.

Als Olli sich auf die Suche nach Felix - dem Polizeihund - begibt, übernimmt Anja das Wort. Plötzlich rumort es. Hinter dem Vorhang sind Geräusche zu vernehmen. Auftritt Felix.

Felix hat einen Korb mit seiner Mettwurst dabei, die er hütet wie seinen Augapfel. Aber Felix hat auch ein Problem. Die Ampel ist kaputt. Wie soll er jetzt gefahrlos über die Straße gelangen? Anja will ihm helfen und geht zur Wache, um den Techniker zu rufen (…und verschwindet hinter der Bühne).

Felix erklärt den Kindern, worauf es beim Überqueren der Straße ankommt. Auch ohne funktionierende Ampel. Mittlerweile hält es die Kinder kaum mehr auf den Sitzen. Es wird fleißig in den Saal gerufen. Fast alle beteiligen sich an den Fragen, die Felix zwischendurch in den Raum ruft.

Aber eines muss Felix sagen: „als Polizeihund hat man es nicht leicht! Den ganzen Tag lang schnüffeln! Mann, ist das anstrengend!“ Also geht Felix erstmal zur Wache, um sich auszuruhen. Seinen Korb mit der Mettwurst lässt er da. Und bittet die Kinder, auf sie aufzupassen, während er sich erholt.

Felix ist kaum weg, da tritt zunächst das Schulkind auf den Plan. Und hält sich sogleich nicht an das, was der Felix doch gerade so anschaulich erklärt hat. Ein Auto kommt vorbei und fährt ihn beinahe über den Haufen. Glück gehabt. Hätte sich das Schulkind doch besser an das gehalten, was der Polizeihund gesagt hat!

Das Kind setzt seinen Weg fort und der miese Dieb tritt auf den Plan. Unsympathisch wirkt er mit seinen grünen Augen. Auch die Kinder merken gleich, dass es der Typ nicht ganz koscher ist…

Schnell hat er Felix‘ Mettwurst ausgemacht und will sich daran vergreifen. Spätestens jetzt hätten wir Ohrstöpsel benötigt. Die kleinen Zuschauer schreien ihn an, wie sie sonst wohl nur schreien, wenn sie gerade von Mama Hausarrest bekommen haben. Der Dieb verzieht sich. Ohne Wurst. Kündigt aber an, wiederzukommen.

Als Felix wieder auftaucht, warnen die Kinder ihn. Der Dieb sei unterwegs. Felix legt sich auf die Lauer. Im ersten Versuch kann er noch entkommen. Im zweiten gelingt es Felix, ihm in den Hintern zu beißen. Hurra, der Dieb ist gestellt!

Die beiden Verkehrssicherheitsberater treten wieder vor die Bühne.

Abgerundet wird das Stück mit einem Lied. Olli zückt die Gitarre und Anja stimmt mit ein. Nach der Melodie von „Grün sind alle meine Kleider“ singen sie zusammen mit den Kindern:

STOP STOP STOP, sag ich zu meinen Füßen
STOP STOP STOP, bleibt vor der Fahrbahn steh’n!“

und

SCHAU SCHAU SCHAU, sag ich zu meinen Augen.
SCHAU SCHAU SCHAU, ob ein Auto kommt!“

Sowas haben wir noch nie erlebt“ wird Olli hinterher sagen. Ausnahmslos alle Kinder trällern mit. Und stampfen mit allem was ihre Beine hergeben auf den Boden. Die Beteiligung ist großartig. Genauso wie die Arbeit der Verkehrssicherheitsberater, die nach diesem Erlebnis „bestimmt wieder gerne mit ihren Puppen in die GGS Im Wiesengrund zurückkehren“ werden.