Sportförderunterricht

Ziel der Förderung/der Maßnahme:

Beim SFU machen die Kinder vielfältige Bewegungserfahrungen mit unterschiedlichen Materialien und Geräten. Dabei werden die Kinder in ihrer Bewegung und Motorik gefördert.

Ort/Zeitpunkt:

Der SFU findet jeden Donnerstag in der Sporthalle unserer Grundschule statt. Der SFU wird von einer Sportfachkraft, die das Zertifikat des Sportförderunterrichtes besitzt, durchgeführt.

Für die Erst- und Zweitklässler wird der SFU in der 5. Stunde angeboten. 

Für die Dritt- und Viertklässler wird der SFU in der 6. Stunde angeboten.

Maßnahmen/Medien:

Der SFU wird kindgerecht durchgeführt werden. D.h., dass sich der Unterricht am Könnensniveau, Alter, Bewegungserfahrung und Motivation orientiert. Es wird ein vielfältiges und differenziertes Bewegungsangebot durchgeführt. Allgemeine Motivationshilfen (abwechslungsreich, spannend, in Themen verpackt) und Differenzierungshilfen (verschiedene Materialien, verschiedene Angebote) sind unumgänglich. Der SFU wird auf die fähigkeits- und fertigkeitsunterstützende ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ausgerichtet.

Teilnehmer/Zielgruppe:

Der SFU richtet sich an Kinder, die eine Förderung der Bewegung benötigen.

Aus jeder Klasse werden jeweils zwei bis drei Kinder ausgewählt, die für wenigstens ein Halbjahr am SFU teilnehmen. Anschließend wird in der Fachkonferenz Sport mit der jeweiligen Sportlehrerin über die Entwicklung der einzelnen Kinder gesprochen und ggf. kommen neue Kinder im neuen Halbjahr dazu. Allerdings ist es wichtig, dass die Gruppe nicht all zu groß wird, da sonst kein effektiver SFU zu gewährleisten ist.

Neu zugezogene Kinder, werden vorerst im regulären Sportunterricht von der Sportfachkraft in ihrer Bewegungsfähigkeit beobachtet. Nach einer intensiven Beobachtung, findet der Austausch mit der SFU Lehrerin statt.

Klassenebene/Schulebene/Zusammenarbeit mit anderen Institutionen:

In der Fachkonferenz Sport wird mit allen Sportfachkräften über den Sportförderunterricht gesprochen. Es findet immer ein Austausch mit den Sportfachkräften und mit den Klassenlehrern über bewegungsauffällige Kinder statt. Eine wichtige Zusammenarbeit findet mit Frau Krebs, unserer Sozialpädagogin, und Frau Schich, unserer GU Lehrerin,  statt, die die meisten Kinder durch ihre Förderangebote ebenfalls kennen. Frau Krebs und Frau Schich haben den Sportdiagnosebogen entwickelt und führen die Diagnostik in der Sporthalle durch.

Des Weiteren wird mit allen Sportfachkräften überlegt, welche Anschaffung von Materialien wichtig wäre, um die Kinder noch besser fördern zu können.

Die funktionierende Zusammenarbeit mit Eltern ist von großer Besonderheit. Deshalb setzen wir die Eltern über die Bewegungsschwächen des Kindes in Kenntnis. Bei Bewegungsschäden weisen wir die Eltern darauf hin, dass die Eltern selbst aktiv werden müssen und medizinische Hilfe heranziehen sollten. Wir zeigen den Eltern, dass wir durch den SFU alle Fördermöglichkeiten für das Kind ausschöpfen. 

Beschreibung:

Um jedes Kind im SFU individuell zu fördern, ist es besonders wichtig, jedes einzelne Kind genau zu beobachten, in welchen Bereichen das Kind gefördert werden muss. Aus diesem Grund findet zu Beginn des 1. Schuljahres eine Diagnose statt. Dabei durchläuft jedes Erstklässlerkind einen Parcours, durch den verschiedene Bewegungsfähigkeiten getestet werden. Die Kinder bewegen sich in zwei Gruppen an sechs Stationen, an denen beispielweise das Gleichgewicht, die Reaktion und das Seil springen getestet wird. Die begleitenden Lehrkräfte haben von jedem Kind einen Laufzettel, auf dem bei jeder Station eingetragen wird, wie das Kind die Bewegung ausführt.

So werden nicht nur Auffälligkeiten deutlich, sondern auch Stärken. Des Weiteren ist es an unserer Schule von Besonderheit, die Ursachen zu hinterfragen. Die Ursachen können im Kind begründet sein (Erbfaktoren, Temperament, persönliche Antriebskraft) oder „von außen wirkende Bedingungen sein“ (mangelnder Bewegungsraum, bewegungsarme Umwelt, Ernährung).

Der SFU ermöglicht es den Sportlehrerinnen, die Kinder beim Bewegen zu beobachten und diese Beobachtungen zur Förderung der Bewegung sinnvoll einzusetzen. Die dabei beobachteten Mängel und Schwächen, geben der Lehrkraft Anregungen und Erklärungen zur Förderung, die Kinder in bestimmten Bereichen zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Die Aufgabe der Lehrkraft ist es, den Kindern die notwendige Unterstützung zu geben. Dies gelingt beispielsweise durch das Schaffen einer angenehmen Bewegungslandschaft, in der eine vertrauensvolle und freundliche Atmosphäre herrscht (Ermutigung, Lob, kein Leistungsdruck, Ernstnehmen jedes Individuums, persönliche Ansprache). Außerdem gibt es vielfältige Bewegungssituationen, in denen sich die Kinder bewegen (An- und Entspannung, verschiedene (un-) bekannte Spielsituationen). Somit handeln die Kinder selbstständig und die „verborgenen“ Fähigkeiten und Fertigkeiten werden (weiter-) entwickelt. Der SFU kann leichte Schwächen durch kindgerechte Bewegungsangebote reduzieren bzw. beseitigen.

Grundlage für einen effektiven SFU ist das Beobachten der Kinder, um eine gezielte Bewegungsförderung zu erreichen und den motorischen Entwicklungsstand zu verbessern. Motorische Auffälligkeiten lassen sich schon frühzeitig in der kindlichen Bewegungsabfolge erkennen.

Ausblick:

Dass die Erstklässler den Parcours der Diagnostik durchlaufen haben, um dadurch Schwächen und Stärken eines jeden Kindes festzustellen, hat zum ersten Mal nach den Sommerferien im Jahre 2013 stattgefunden. Es wird nun daran weitergearbeitet, dass diese Diagnostik jedes Jahr zum neuen Schuljahr durchgeführt wird.